Gute Tonqualität bei Videokonferenzen: 5 Best Practices

Videokonferenzen mit Zoom, Teams & Co. gehören längst zum beruflichen Alltag. Einige Themen, mit denen sich bisher nur Spezialisten beschäftigen mussten, zum Beispiel gute Tonqualität bei Videokonferenzen und Onlineveranstaltungen, betreffen nun auch Dolmetscher:innen, Veranstalter:innen, Redner:innen, Zuhörer:innen oder Diskussionteilnehmer:innen gleichermaßen.

Wenn die Ohren bluten!

Wenn die Ohren bluten! Schlechte Tonqualität schadet Stimme und Gehör.
Schlechte Tonqualität schadet Stimme und Gehör.

Wir haben es alle schon in der einen oder anderen Form erlebt: Man freut sich auf ein Webinar, einen Vortrag auf Zoom oder auf den Austausch mit Leuten, die am anderen Ende der Welt sitzen, aber man hört nur Rauschen. Den einen Sprecher hört man zu leise, bei der nächsten Rednerin platzt fast das Trommelfell und irgendwo kreischt auch noch ein Rasenmäher aus dem Off. Ein Graus für alle Teilnehmer:innen – und für Simultandolmetscher:innen erst Recht! Schlechter Ton, Verbindungsstörungen und störende Hintergrundgeräusche sind auf Dauer ermüdend und verstärken die sogenannte „Zoom-Fatigue“. Dabei kann jede:r zum Erfolg des virtuellen Events beitragen und mit einigen wenigen Kniffen für gute Tonqualität bei Videokonferenzen sorgen. Allen voran Sie!

5 einfache Kniffe für gute Tonqualität bei Videokonferenzen

Wie? Der Verband der Konferenzdolmetscher im Bundesverband der Dolmetscher und Übersetzer (VKD im BDÜ e.V.) veranschaulicht das in einem knapp zweiminütigen Video, welches ich hier gerne mit Ihnen teile. Weiter unten finden Sie eine passende Checkliste mit ein paar Ideen, wie Sie diese Tipps umsetzen können.

Eine Checkliste für Sie!

Mit dieser Checkliste, die fünf einfach umsetzbare Tipps enthält, sorgen Sie für ein angenehmeres Zoom-Erlebnis:

  • Fenster und Türen geschlossen halten!

Man kann von der Welt da draußen nicht verlangen, während eines Online-Meetings still zu stehen. Aber man kann den Lärm dämpfen, indem man Türen und Fenster einfach schließt. Versuchen Sie auch, Lärm in Ihrem Büro oder in der Wohnung zu reduzieren. Sie können zum Beispiel die Türklingel abschalten, Telefone auf lautlos stellen, geräuschintensiven Bürogeräten eine Pause gönnen und die Kinder mit dem Hund auf eine sehr ausgedehnte Gassirunde schicken …

 

  • Optimieren Sie die Raumakustik!

Sie müssen Ihr Büro oder Arbeitszimmer nicht gleich schalldicht isolieren. Schon ein paar gängige Einrichtungsgegenstände können den Hall reduzieren und die Akustik verbessern: zum Beispiel Stoffvorhänge, Bücherregale, Polstermöbel oder sogar moderne 3D-Wandkunst. Von je mehr Ecken, Kanten und Stoffen die Schallwellen absorbiert oder gestreut werden können, desto besser.

 

  • Setzen Sie auf möglichst stabiles und schnelles Internet!

Nicht alle haben einen schnellen, ausfallsicheren Internetanbieter, aber wenn Sie ein paar wenige Dinge beachten, können Sie das Beste aus den Gegebenheiten machen. Nutzen Sie während des Videocalls zum Beispiel ein LAN-Kabel, das weniger anfällig für Störungen und Unterbrechungen als WLAN ist. Außerdem bitten Sie andere Personen in Ihrer Wohnung oder eventuell in Ihrem Büro, während der Konferenz auf Datenfresser wie Streaming oder Gaming zu verzichten, damit Ihnen möglichst viel Bandbreite zur Verfügung steht.

Extra-Tipp: Wenn Sie zusätzlich einen mobilen HotSpot parat halten, zum Beispiel mithilfe Ihres Mobiltelefons, können Sie auf das Mobilfunknetz zurückgreifen, wenn bei Ihrem Internetanbieter eine schwerwiegendere Störung eintritt oder Ihre Katze das Stromkabel des Routers aus der Steckdose reißt…

 

  • Headset ist ein Muss!

Die meisten Laptops haben inzwischen eingebaute Mikrofone, doch diese sind häufig qualitativ eher dürftig. Denken Sie dran, wie oft Sie schon etwas wiederholen mussten, weil nicht alles beim Gegenpart angekommen ist. Außerdem sind integrierte Mikros statisch, und wenn Sie sich bewegen, schwankt auch die Tonqualität. Mit einem guten Headset, am besten kabelgebunden, machen Sie es nicht nur den anderen Teilnehmer:innen leichter, die Ihnen zuhören, sondern schonen auch Ihre Stimme.

 

  • Denken Sie an den Online-Knigge!

So wie es früher ein paar Regeln gab, damit bei Besprechungen vor Ort ein gutes Diskussionsklima herrscht, sollte man bei Online-Besprechungen Rücksicht aufeinander nehmen. Schalten Sie Ihr Mikrofon auf stumm, wenn Sie nicht sprechen – so entsteht keine ungewollte Geräuschkulisse: schweres Atmen, das Gluckern von Wasser beim Einschenken, Glasklimpern, lautes Tippen auf der Tastatur, Kaugeräusche von „lauten“ Snacks wie Äpfeln und Karotten, eine Klospülung im Hintergrund (habe ich tatsächlich alles schon erlebt!), usw.

Netiquette für entspanntere Online-Meetings
Netiquette für entspanntere Meetings

Auch online gilt:

  • Lassen Sie einander ausreden,
  • reden Sie nicht durcheinander und
  • verzichten Sie auf „geflüsterte“ Seitengespräche im Hauptraum.

Gemeinsam für eine gelungene Zoomveranstaltung

Wenn Sie eine Zoom-Tagung hosten oder organisieren, können Sie natürlich nicht am jeweiligen Standort aller Teilnehmer:innen sicherstellen, dass sie sich unter idealen Bedingungen zuschalten. Aber Sie können sie bereits bei der Einladung dafür sensibilisieren und die obigen Tipps mitgeben.

Als beratende Dolmetscherin stehe ich Ihnen natürlich jederzeit gerne mit Rat und Tat schon bei der Vorbereitung Ihres Events zur Seite. Ich kann Ihnen zum Beispiel das obige Video auf Deutsch und auf Englisch zur Verfügung stellen. Es gibt sogar eine Kurzfassung, die Sie am Anfang bei der Begrüßung oder bei der technischen Einweisung einspielen können. Hier sehen Sie noch einmal alle Möglichkeiten, mich zu kontaktieren.

Ich freue mich, von Ihnen zu hören!